Klostergarten

Die gegenwärtig als Klostergarten bezeichnete Fläche entstand erst im 18. Jahrhundert als eine Freifläche. Nachdem Anfang des 18. Jahrhunderts Gebäude abgerissen wurden, erfolgte 1790 der Rückbau einer Kapelle und der Klosterkirche bis auf die heute noch erhaltene Wand. D. h., während der Nutzung des Klosters durch die Franziskaner und insgesamt fast 500 Jahre war der Klostergarten bebaut und erst etwas mehr als 200 Jahre ist er eine Freifläche. In der damaligen Bebauung ergaben der Klausurflügel mit der Klosterkirche durch Nord- und Westflügel ergänzt ein baulich geschlossenes Geviert.

In der Barockzeit ist vermutlich auch ein Garten angelegt worden, aus dem wahrscheinlich die alten Buchsbäume stammen. Außer diesen Buchsbäumen hat sich kein nachweisbarer gärtnerischer Bestand aus dem Barockgarten erhalten. Auch die instandgesetzte Gartenlaube ist frühestens aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert.

Historisch betrachtet ist die Bezeichnung „Klostergarten“ unzutreffend, da die Fläche während der Klosternutzung bebaut und nicht gärtnerisch gestaltet war. Das Kloster hatte übrigens einen Klostergarten, der sich jedoch auf dem Hahnenwinkel befand und als Nutzgarten diente.

Auch die Bezeichnung „Barockgarten“ ist wenig zutreffend, da die vermutlich aus dieser Zeit erhaltenen einzelnen Buchsbaumgehölze keine Rückschlüsse auf die barocke Anlage ermöglichen. Trotzdem gestaltet sich die aus verschiedenen zeitlichen Epochen und mit Obstbaumbestand sowie teilweise gärtnerisch angelegter Fläche als reizvoller Grünraum in der Altstadt.

Die Stadt- und Klostermauer einschließlich des Gartenpavillons wurde in den Jahren 2012/13 für 418.400 Euro saniert, die Nordwand der ehemaligen Klosterkirche und des Pfortenhauses in den Jahren 2013/14 für 310.000 Euro restauriert.